Der Plan für meine fahrende Bierkiste ist fertig. Also kann es endlich losgehen, die ersten Teile anzufertigen.
Als erstes werden also die Rohre für den Rahmen zurechtgesägt. Dann noch die Halteplatten für den Motor und die Stehlager der Hinterachse aussägen und die Löcher bohren.
Für diejenigen, die noch nie mit Stahl gearbeitet haben, habe ich hier ein paar Tipps.
Stahlrohre sägen
Das man zum sägen von Stahl eine Metallsäge verwendet, sollte klar sein. Vor der Verwendung sollte man aber noch das Sägeblatt spannen. Umgekehrt, nach der Arbeit wieder etwas lösen.
Bevor man die Säge ansetzt muss man natürlich erst einmal messen, wie lang das Rohrstück werden soll. Die gemessene Länge markiert man sich auf dem Rohr. Bei den Rahmenrohren habe ich dafür eine Anreißnadel benutzt. Ein Bleistift funktioniert zwar auch, ist aber auf dem schwarzen Stahl nur schwer zu erkennen. Nach der alten Weisheit „zweimal messen, einmal sägen“, sollte man jetzt noch mal kontrollieren, ob die angerissene Linie auch wirklich an der richtigen Stelle ist.
Zum sägen sollte man das Rohr in den Schraubstock einspannen, und zwar so, dass der Schnitt senkrecht verläuft.
Wer jetzt versucht die Säge anzusetzen wird feststellen, dass die Säge nicht wirklich da bleibt, wo man sägen will. Um der Säge einen Angriffspunkt vorzugeben muss man erst mal anderweitig eine Kerbe in das Rohr bekommen. Dazu verwendet man am besten eine Dreiecksfeile.
Jetzt da wir einen Ansatzpunkt haben kann das Sägen beginnen. Dabei natürlich darauf achten, dass man auch gerade nach unten sägt.
Für meine fahrende Bierkiste habe ich so einige Rohre in die richtige Länge, mit dem entsprechenden Winkeln an den Enden gesägt. Nach dem Sägen sollte man noch die Schnittkanten glätten. Dafür einfach ein paar mal mit der Feile über die Kanten gehen.
Halteplatten
Das Zusägen der Halteplatten erfolgt analog zum Zusägen der Rahmenrohre. Anschließend sollen aber noch ein paar Löcher in die Bleche.
Dazu werden die Positionen der Löcher zunächst wieder mit angerissenen Linien markiert. Vor dem Bohren muss man jetzt noch mit einem Körner die Position der Bohrungsmittelpunkte markieren. Ähnlich wie beim einkerben der Rahmenrohre vor dem Sägen verhindert die Körnung das verlaufen des Bohrers.
Wenn man, wie ich, eine Ständerbohrmaschine verwendet, spannt man das Blech zum Bohren in einen Maschinenschraubstock ein. Dieser wird idealerweise mit der Bohrmaschine verschraubt, damit sich das Werkstück nicht mitdreht.
Bei großen Bohrungsdurchmessern sollte man außerdem nicht gleich beim ersten Durchgang mit dem Enddurchmesser bohren, sondern zuerst mit kleinerem Durchmesser vorbohren. Beim Bohren muss außerdem auf ausreichende Kühlung geachtet werden. Ansonsten wird der Bohrer weich und die Schneiden stumpf.
Bei den Halteblechen für die Stehlager der Hinterachse müssen pro Langloch zwei Löcher gebohrt werden. Den Zwischenraum kann man anschließend mit der Säge entfernen. Dazu muss man das Sägeblatt durch das Loch fädeln bevor man es in die Bügelsäge einspannt.
Dabei bin ich mit der Säge allerdings nicht bis an den Rand der Bohrung gekommen. Den Rest muss man also mit der Feile entfernen.
Hab ich was vergessen?
Das wäre erst mal alles, was ich zum Sägen und Bohren der Rahmenteile zu sagen hätte. Sollte ich irgendeinen Punkt bei der Bearbeitung vergessen haben, schreibt doch in die Kommentare. Auch Fragen zur Metallbearbeitung sind jederzeit willkommen.
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