Getriebe ausbauen bei Audi A3 8P 1.9 TDI

Ab ca. 200000 km muss man leider damit rechnen, dass das Zweimassenschwungrad den Geist aufgibt. Irgendwie hatte ich trotzdem gehofft, dass mir der Tausch bei meinem Audi A3 trotz der Laufleistung erspart bleibt. Doch bereits ein paar Monate nach dem Kauf machte sich das Zweimassenschwungrad durch Geräusche und Vibrationen bemerkbar. Die Kupplung musste also kurzfristig getauscht werden. Dafür muss natürlich das Getriebe raus. Hier zeige ich euch also, wie das Getriebe beim Audi A3 8P mit 1.9 l TDI-Motor ausgebaut wird.

Wie so oft wird das Auto als erstes aufgebockt.

Die Batterieabdeckung wird entfernt und das Massekabel bei ausgeschalteter Zündung abgeklemmt.

Als nächstes wird die Motorabdeckung entfernt.

Luftfilterkasten entfernen

Der Deckel der Luftansaugung wird abgenommen.

Dann kann auch der untere Teil entfernt werden.

Um den Luftfilterkasten auszubauen muss als erstes der Belüftungsschlauch abgezogen werden.

Der Stecker vom Luftmassenmesser wird abgezogen. Wenn sich die Entriegelung nicht betätigen lässt muss der Stecker erst etwas rein gedrückt werden, bevor er sich abziehen lässt.

Die Schelle am Luftführungsrohr lässt sich mit einer normalen Wasserpumpenzange lösen.

Dann muss nur noch die Befestigungsschraube des Luftfilterkastens herausgedreht werden. Diese befindet sich an der Ecke des Batteriekastens.

Jetzt kann der Luftfilterkasten herausgenommen werden.

Batterie und Batterieträger ausbauen

Um die Batterie auszubauen wird die Befestigungsschraube der Halterung gelöst.

Dann wird die Batterie sowie der vordere Teil des Gehäuses herausgenommen.

Der Batterieträger ist mit drei Schrauben befestigt. Nachdem diese entfernt sind lässt sich der Batterieträger herausnehmen. Ohne nachgerüstete Standheizung geht das sicher auch etwas einfacher. Die zusätzlichen Sicherungshalter an der Vorderseite des Sicherungskastens waren bei mir etwas im Weg.

Seilzüge und Stecker vom Getriebe trennen

Um die Seilzüge abzunehmen, werden die Sicherungsscheiben entfernt.

Dann kann der Seilzug abgenommen werden.

Das gleiche dann mit dem anderen Seilzug.

Anschließend wird der Halter des Kupplungsschlauchs abgeschraubt.

Genauso der Halter der Schaltzüge.

Dann können die Seilzüge samt Halter zur Seite gebunden werden. Wie man auf diesem Bild gut sieht, stecke ich die Schrauben möglichst wieder in die zugehörigen Positionen. So entsteht beim Zusammenbau keine Verwirrung, welche Schraube wo hin gehört.

Als nächstes wird der Stecker vom Anlasser getrennt. Um den Stecker zu entriegeln, habe ich einen Schraubenzieher verwendet.

Ohne Standheizung wäre hier vermutlich deutlich mehr Platz zum Arbeiten. Ich musste an dieser Stelle noch einen Halter entfernen, der nicht im Werkstatthandbuch erwähnt wird. Auch die zusätzlichen Schläuche der Standheizung sind etwas im Weg.

Dann wird auch der Stecker des Rückwärtsgangschalters entfernt.

Die Kabel am Anlasser werden abgeschraubt. Auch hier drehe ich die Muttern gleich wieder auf die zugehörigen Gewinde.

Als nächstes wird die Getriebestütze abgebaut. Das ist das geschwungene Teil, welches vom linken Motorhalter zum Getriebe führt.

Der Kupplungsnehmerzylinder wird ausgebaut und zur Seite gebunden. Dabei wird das Leitungssystem nicht geöffnet. Außerdem darf das Kupplungspedal ab jetzt nicht mehr betätigt werden.

Jetzt können bereits die oberen Verbindungsschrauben zwischen Motor und Getriebe entfernt werden. Um hier den Überblick über die verschiedenen Schrauben nicht zu verlieren, sollte man sich ein Stück Karton zu Hilfe nehmen. Auf diesem wird ein großer Kreis aufgemalt, der die Getriebeglocke darstellt. Alle Verbindungsschrauben die herausgenommen werden, werden nun an der entsprechenden Stelle durch die Pappe gesteckt. So weiß man auch nach einer längeren Pause noch, welche Schraube wo hin gehört und in welcher Richtung diese verbaut wird.

Motor aufhängen

Jetzt ist es an der Zeit den Motor aufzuhängen. Da der Motor auf der linken Fahrzeugseite durch das Getriebe und dessen Halter befestigt ist, muss zum Ausbau des Getriebes der Motor anderweitig gehalten werden. Hierfür wird eine Motorbrücke benötigt.


Um den Motor daran befestigen zu können müssen zunächst noch ein paar zusätzliche Teile entfernt werden. Als erstes wird hier also noch ein weiteres Stück der Luftführung abgebaut.

Das nächste Stück muss nur gelöst werden.

Den Schlauch ziehe ich sicherheitshalber auch ab.

Die Motorbrücke wird auf den Kotflügeln abgestützt. Die Dichtelemente an den entsprechenden Stellen müssen also erst mal weichen.

Dann wird die Motorbrücke aufgesetzt. An dieser Stelle möchte ich euch empfehlen die zwei seitlichen Befestigungsschrauben durch normale Sechskantschrauben zu ersetzen. Ich habe es nämlich nicht geschafft die mitgelieferten Befestigungen von Hand so fest zuziehen, dass die Brücke unter Belastung nicht kippt.

Nun wird der Motor mittels Kette eingehängt. Mit der Spindel wird die Kette auf Spannung gebracht, aber der Motor nicht angehoben.

Verkleidungen entfernen

Als nächstes werden die Verkleidungen entfernt, um auch von unten Zugang zum Getriebe zu erhalten.
Als erstes ist die Unterbodenverkleidung dran.Das linke Vorderrad wird entfernt. Ich habe gleich beide Vorderräder abgebaut. Zum einen hat man so unter dem Auto etwas mehr Bewegungsfreiheit, zum anderen war sowieso gerade der Wechsel von Winter- auf Sommerräder fällig.

Jetzt kann das Vorderteil der Radhausschale ausgebaut werden. Durch das Abgasrohr der Standheizung war auch dieser Teil bei mir etwas schwieriger als normalerweise.

Weitere Teile vom Getriebe trennen

Der Kabelhalter am Anlasser wird abgeschraubt.

Dann kann auch die untere Befestigungsschraube des Anlassers entfernt …

… und der Anlasser herausgezogen werden.

Als nächstes sind die Gelenkwellen dran. Diese werden auf beiden Seiten vom Getriebe gelöst.

Zum Gegenhalten habe ich zwei Radschrauben eingedreht und dann ein Montiereisen benutzt.

Die Gelenkwellen werden so weit wie möglich nach oben gebunden. Dabei sollte man darauf achten den Oberflächenschutz nicht zu beschädigen. Ich denke der Zug ist in meinem Fall abgefahren.

Weiter geht’s unten am Motor. Der Stecker des Ölstandsensors wird abgezogen.

Laut Werkstattanleitung soll jetzt noch ein Teil der Auspuffanlage abgeschraubt und hoch gebunden werden. Das ist meiner Meinung nach allerdings nicht nötig, also habe ich es gelassen.

Getriebe ausbauen

Als nächstes wird die Pendelstütze entfernt. Dass die normale Knarre nicht ausreicht war schnell klar.

Doch auch der Schlagschrauber schaffte es nicht die Schraube zu lösen.

Mit einem langen Hebel hat es dann schließlich zum Glück funktioniert. Die zwei anderen Schrauben waren gar kein Problem.

Dann geht es mit der linken Aggregatelagerung weiter. Die zwei Sechskantschrauben werden entfernt.

Mit der Spindel der Motorbrücke wird die Getriebeseite etwa 5 cm abgesenkt um Zugang zu den Schrauben zu erhalten.

So kann nun die Getriebekonsole vom Getriebe abgeschraubt werden.

Jetzt werden die übrigen Schrauben vom Getriebe entfernt.

Wie bereits vorher erwähnt, werden die Schrauben so durch die Pappschablone gesteckt, dass ersichtlich ist, an welche Position und in welche Richtung die Schrauben gehören.

Bevor das Getriebe nun endgültig abgenommen wird, habe ich meinen Motorradheber mit einer Zwischenlage aus Holz untergestellt.

Dann wird das Getriebe vorsichtig von den Passhülsen abgezogen.

Beim Versuch das Getriebe abzulassen war mir nun allerdings ständig die Antriebswelle im Weg. Ich hatte allerdings auch nicht das passende Werkzeug, um die Antriebswelle zu entfernen. Glücklicherweise reichte es dann doch aus nur die Koppelstange zu lösen. Hierdurch lies sich die Antriebswelle in eine Position bringen, in der sich das Getriebe herausfädeln lies.

Mit dem Motorradheber lässt sich das Getriebe vorsichtig absenken.

Dann ist es endlich geschafft. Das Getriebe ist ausgebaut.

An dieser Stelle bietet es sich an zumindest den gröbsten Schmutz schon mal zu entfernen. Die Flansche für die Antriebswellen habe ich zum Schutz mit einem Tuch abgedeckt.

Fazit

Das Getriebe auszubauen ist nicht gerade einfach. Doch der Ansporn einiges an Werkstattkosten zu sparen hilft auf jeden Fall. Am schwierigsten dabei war das Ausfädeln des Getriebes am Schluss. Dabei habe ich auch viel Zeit vergeudet, weil ich die Koppelstange nicht gelöst hatte. Nachdem diese jedoch aus dem Weg war ging es einigermaßen gut. Jetzt kann es mit der eigentlichen Arbeit losgehen. Die Kupplung bzw. das Zweimassenschwungrad wird getauscht. Wie das geht, erfahrt ihr dann im nächsten Beitrag.

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